DSL für Seifersdorf und Umgebung
Sehr geehrter ...,
ich schreibe Ihnen als Sprecher einer Bürgerinitiative „DSL
für Seifersdorf“. Die BI besteht seit dem 28.12.2005 und
fand in den letzten Wochen bereits mehr als 50 Interessenten in
Seifersdorf, Leukersdorf und Jahnsdorf. Die lokale Presse hat
darüber ausführlich berichtet.
Unser Problem ist, dass alle Interessenten bereits seit Jahren
versuchen, einen DSL-Anschluss zu bekommen. Wir sehen einen
breitbandigen Internet-Zugang nicht als Luxus. Gewerbetreibende, aber
auch viele Privatanwender sind darauf angewiesen, Informationen aus dem
Internet zu beziehen oder Kontakte über dieses Medium zu pflegen.
Webseiten und Anwendungen im Internet benötigen jedoch immer
höhere Bandbreiten. Viele Computerprogramme setzen inzwischen eine
bestehende Internetverbindung voraus. Programmaktualisierungen, gerade
die für die Sicherheit des PC wichtigen Updates des
Betriebssystems und der Antivirensoftware, erhält man nur noch
über das Internet. Nicht zuletzt geht die Entwicklung eindeutig in
die Richtung, Fernsehen, Internet und Telefonie aus einer Hand
bereitzustellen.
Durch die Deutsche Telekom wurden bisher alle Anträge letztlich
aufgrund Unwirtschaftlichkeit abgelehnt. Gleichzeitig investiert die
DTAG in vorhandene Infrastruktur und baut ihr Angebot an
Telekommunikationsdienstleistungen nur dort aus, wo bereits eine gute
Versorgung existiert. Damit wird ein Prozess in Gang gesetzt und
verstetigt, den betroffene „Nicht-Kunden“ als
„digitale Spaltung“ bezeichnen. Bereits heute wird uns
zugemutet, für die gleiche Bedürfnisbefriedigung erhebliche
Mehrkosten und Zeitverluste hinzunehmen.
Nach unserem Empfinden wird damit der Grundsatz des Artikels 3 GG
verletzt, der eine Benachteiligung aufgrund der Herkunft und Heimat
untersagt. Es ist an der Zeit, diesen inakzeptablen Zustand zu
beseitigen. Die Deutsche Telekom AG muss erkennen, dass die
„digitale Spaltung“ breite Bevölkerungsschichten vom
technischen Fortschritt ausschließt. Insbesondere
Gewerbetreibende werden somit systematisch benachteiligt.
Strukturschwache Regionen verlieren dadurch noch mehr an
Attraktivität.
Sache der Politik und insbesondere des Bundes als
Großaktionär der DTAG ist es, entsprechende Vorgaben zu
machen. Ich darf Sie also bitten und fordere Sie auf, in der
Angelegenheit aktiv zu werden. Setzen Sie sich bitte dafür ein,
dass die „digitale Spaltung“ in unserem Land ein Ende
findet. Moderne Telekommunikation muss zu vergleichbaren Konditionen
für jedermann zur Verfügung stehen!
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir demnächst in Kontakt
kämen. Selbstverständlich stehe ich für ein
persönliches Gespräch gern zur Verfügung. Eine besondere
Freude wäre es uns, wenn Sie persönlich an einer
Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative teilnehmen
könnten.
In der Hoffnung auf eine positive Nachricht verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Bernd Rudolph